nicht auszudenken
sich eines tages
nichts mehr auszumalen
fortzuschreiben
fortzuschreiten
28.7.06
20.7.06
abspringen
abspringen
ich stehe auf dem sprungbrett
seit dem längsten tag
und wie durch nebel
sehe ich sie winken
unter mir
die aufgeregten
zurufer
abrater
höre ich sie pfeifen
weil ich nicht springe
und schreien
weil ich vielleicht doch springe
gerade jetzt
die nächte werden länger
und die herzen kühler
sie gehen wieder ihrer arbeit nach
da unten
und wiegen sich in sicherheit
kaum mehr einer
der mir zuwinkt
kaum mehr einer
der denkt
sie springt
gerade jetzt
einer ist immer schuld
einer ist immer schuld
wenn die unschuld ihren schleier ablegt
und ihre hässlichen zahnlücken zeigt
schwarz auf weiss
schwarz auf weiss
hat er es ihr gegeben
jetzt stehen sie da
die scharf geladenen
new times
gebannt auf kühlem
knitterfreiem grau
ziehen die krallen ein
halten den atem an
und ducken sich verlegen
verweigern ihre überschrift
weil keiner in den krieg zieht
an einem tag wie diesem
hat er es ihr gegeben
jetzt stehen sie da
die scharf geladenen
new times
gebannt auf kühlem
knitterfreiem grau
ziehen die krallen ein
halten den atem an
und ducken sich verlegen
verweigern ihre überschrift
weil keiner in den krieg zieht
an einem tag wie diesem
frösche küssen
alles ist wieder gut
der frosch
ist zwar ein frosch
geblieben
doch gut geküsst
ist halb geprinzt
und märchen
die spielen
woanders
der frosch
ist zwar ein frosch
geblieben
doch gut geküsst
ist halb geprinzt
und märchen
die spielen
woanders
liebe stirbt
wird dort drin auch erklärt
warum die liebe stirbt
fragt er
während er seine füsse betrachtet
und sie lässt ihr buch sinken
was soll sterben?
die liebe, antwortet er
welche liebe? wessen liebe?
er zuckt mit den schultern
es war nur so ein gedanken
eben, antwortet sie
und tätschelt sein knie
liebe stirbt nicht
so ohne grund
aber wasser solltest du trinken
viel mehr wasser
warum die liebe stirbt
fragt er
während er seine füsse betrachtet
und sie lässt ihr buch sinken
was soll sterben?
die liebe, antwortet er
welche liebe? wessen liebe?
er zuckt mit den schultern
es war nur so ein gedanken
eben, antwortet sie
und tätschelt sein knie
liebe stirbt nicht
so ohne grund
aber wasser solltest du trinken
viel mehr wasser
kopflos
kopf über hals
zum bestnächsten
flüchten
schnell feuer ins öl
und sich dann wundern
wenns wieder
nicht brennt
zum bestnächsten
flüchten
schnell feuer ins öl
und sich dann wundern
wenns wieder
nicht brennt
18.7.06
16.7.06
ab hangen
wie ein stück fleisch
hängt sie ab
frisch geschlachtet
schmeck nicht
so zart
da müssen erst
monde durch's land
das hat schon
ihr vater
gewusst
hängt sie ab
frisch geschlachtet
schmeck nicht
so zart
da müssen erst
monde durch's land
das hat schon
ihr vater
gewusst
ich färbe dich schön
erst mal ich dich schwarz
dann schwing ich dich auf
und färbe dich schön
dann blick ich dich durch
erst seh ich dich hell
und fall dir schnell zu
dann stech ich dich rot
erst schiess ich mich kopf
dann sprech ich mich zu
und singe dich froh
doch helf mir dann aus
schliess dich endlich ab
und lache dich tot
dann schwing ich dich auf
und färbe dich schön
dann blick ich dich durch
erst seh ich dich hell
und fall dir schnell zu
dann stech ich dich rot
erst schiess ich mich kopf
dann sprech ich mich zu
und singe dich froh
doch helf mir dann aus
schliess dich endlich ab
und lache dich tot
15.7.06
sie kann nicht ohne ihn
sie kann nicht ohne ihn
behauptet sie
sie hat es nie probiert
und denkt auch nicht daran
mit ihm ist es nicht gut
nicht schlecht
es ist, wie's ist
die jahre ziehn vorbei
und träume sind was
für die nacht
so liegt sie neben ihm
die arme hinterm kopf verschränkt
jetzt, im dunkeln
könnte sie es wagen:
warum kreuzen wir nicht auf den nil?
kochen fisch auf sägemehl
rennen um die wette auf den berg
und du küsst mich auf den grossen zeh
so liegt er neben ihr
die arme hinterm kopf verschränkt
jetzt, im dunkeln
könnte er es wagen:
warum segeln wir nicht auf dem meer?
essen eis mit räucherwurst
rennen um die wette um den teich
und du küsst mich auf das linke knie
er könnt auch ohne sie
behauptet er
doch hat er s nie probiert
und denkt auch nicht daran
mit ihr ist es nicht gut
nicht schlecht
es ist, wie's ist
die jahre ziehn vorbei
und träume sind was für die frau
behauptet sie
sie hat es nie probiert
und denkt auch nicht daran
mit ihm ist es nicht gut
nicht schlecht
es ist, wie's ist
die jahre ziehn vorbei
und träume sind was
für die nacht
so liegt sie neben ihm
die arme hinterm kopf verschränkt
jetzt, im dunkeln
könnte sie es wagen:
warum kreuzen wir nicht auf den nil?
kochen fisch auf sägemehl
rennen um die wette auf den berg
und du küsst mich auf den grossen zeh
so liegt er neben ihr
die arme hinterm kopf verschränkt
jetzt, im dunkeln
könnte er es wagen:
warum segeln wir nicht auf dem meer?
essen eis mit räucherwurst
rennen um die wette um den teich
und du küsst mich auf das linke knie
er könnt auch ohne sie
behauptet er
doch hat er s nie probiert
und denkt auch nicht daran
mit ihr ist es nicht gut
nicht schlecht
es ist, wie's ist
die jahre ziehn vorbei
und träume sind was für die frau
seiten springen
seiten springen
hastig wechseln
ohne anzubrennen
oder festzufrieren
zwischen heiss und kalt
einer - seits durch - halten
andrer - seits ab - halten
ab - seits fern - halten
grund los fremd gehen
gehen beim bleiben
dem vergnügen genügen
und dem ewigen
gestrigen auch
hastig wechseln
ohne anzubrennen
oder festzufrieren
zwischen heiss und kalt
einer - seits durch - halten
andrer - seits ab - halten
ab - seits fern - halten
grund los fremd gehen
gehen beim bleiben
dem vergnügen genügen
und dem ewigen
gestrigen auch
14.7.06
der fleck am rechten herzen
es ist ganz einfach
er ist ganz einfach
das herz am rechten fleck
gut mütig
auf richtig
es wiegt ganz schwer
der fleck am rechten herzen
das auserwählte herz
mann zögert
bauch hinein und brust heraus
die arme n auf den rücken
sich preis geben
schutz los
selbst los
furcht los
in flecken-deckung gehen
er ist ganz einfach
das herz am rechten fleck
gut mütig
auf richtig
es wiegt ganz schwer
der fleck am rechten herzen
das auserwählte herz
mann zögert
bauch hinein und brust heraus
die arme n auf den rücken
sich preis geben
schutz los
selbst los
furcht los
in flecken-deckung gehen
die herz-zeitlose
das herz ist zeitlos
wie das heimtückische liliengewächs
wie die tollkirsche
der stechapfel
der schwarze nachtschatten
oder der gelbe,
gar der geflügelte
wie der fingerhut, der blutrote
oder andere eiserne hüte
wie die hahnenfüsse
und der schierling
kommentar:
die herbstzeitlose gehört zur familie der zeitlosengewächse
Andere deutsche Namen für die Herbstzeitlose sind Giftkrokus, Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstlilie, Herbstvergessene, Hundsblume, Hundshoden, Hundsknofel, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Ochsenpinsel, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch oder Zeitlose.
gefunden bei wikisourse
Bey dem Grabe zweier Kinder, die Gift gegessen hatten.
Melod. XIV. Melod. XVI.
1. Als in der schönsten BlumenzeitZwei Kinder sich erquicktenUnd sich in unschuldvoller FreudDie schönsten Blumen pflückten;Da fanden sie im WiesengrundDer Herbszeitlose Samen,Wo sie, entzückt bei diesem Fund,In höchster Wonne schwamen.
2. Sie öffneten den SamenkelchWorin sie Körnchen fandenVon blühend weisser Farb; und welchEntzücken sie empfanden!Das müßen Zuckerkörnchen seyn,So sprachen sie, und nahmen,Betrogen von dem falschen Schein,Für Zucker diesen Samen.
3. Zum Unglück war kein Mensch dabeiSie weislich zu belehren:Daß dieser Samen giftig seyWie viele schöne Beeren;Auch waren sie zum SchulbesuchZu jung, und nicht verpflichtet,Sonst hätte sie sogleich ein BuchVon Giften unterrichtet.
4. Sie assen nun mit LüsternheitDen giftgefüllten Samen,Wovon sie schon in kurzer ZeitDie größte Qual bekamen;Sie eilten zu den Eltern heim,Und klagten über Schmerzen,Und trugen schon den TodeskeimIn ihren bangen Herzen.
5. Die Schmerzen nahmen überhandIm aufgebäumten Magen,Daß jedes wie ein Wurm sich wand,In grenzenlosen Plagen.Man rief sogleich den Arzt herbei:Was doch den Kindern fehle,Und was es für ein Übel sey,Das sie so grausam quäle.
6. Der Arzt erschien, und sagte: daßSie Gift bekommen haben,Gab ihnen ohne UnterlaßDie allerbeßten Gaben;Allein die Hülfe kam zu spat,Dem Gift zu widerstehen,Und ach! sie mußten ohne GnadDem Tod ins Auge sehen.
7. Denn bald erschien des Todes FarbAuf ihren Angesichtern,Es brach ihr armes Herz, und starbIn zuckungen und Gichtern.Da lagen sie im TodesarmDie starren Kinderleichen,Und ihrer Eltern Gram und HarmIst keiner zu vergleichen.
8. Sie werfen auf die Leichen sich,Befeuchten sie mit ThränenUnd ihr Geheul ist fürchterlichUnd lößt sich auf in Stähnen;Sie möchten bei der Kiunder TodAuch sich zu Grabe stürtzen,Und ach! ihr grosser Jammer drohtIhr Leben abzukürzen.
9. Und sicher wird es beim GerichtDen Eltern beigemessen,Wenn sie bei ihrem UnterrichtDie weise Lehr vergessen:Die Kinder möchten ja doch nieWas Unbekanntes essen,Es sey ja öfter schon für sieDer Tod darin gesessen.
10. Und o ihr Kinder! lasset euchDurch diesen Fall belehren,Und euch das Naschen doch sogleichVon euren Eltern wehren,Und esset ja doch nichts, als wennDie Eltern es erlauben,Es könnte, wärs auch noch so schön,Euch doch das Leben rauben.
11. Nun ruhet sanft im Erdenschoos,Ihr unschuldvollen Kinder!Denn glücklicher ist euer LoosAls das verstockter Sünder.Zwar hat des Todes Hand gepflücktEuch schon in zarter Blüthe,Hingegen ewig euch beglücktDes Allerhöchsten Güte.
wie das heimtückische liliengewächs
wie die tollkirsche
der stechapfel
der schwarze nachtschatten
oder der gelbe,
gar der geflügelte
wie der fingerhut, der blutrote
oder andere eiserne hüte
wie die hahnenfüsse
und der schierling
kommentar:
die herbstzeitlose gehört zur familie der zeitlosengewächse
Andere deutsche Namen für die Herbstzeitlose sind Giftkrokus, Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstlilie, Herbstvergessene, Hundsblume, Hundshoden, Hundsknofel, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Ochsenpinsel, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch oder Zeitlose.
gefunden bei wikisourse
Bey dem Grabe zweier Kinder, die Gift gegessen hatten.
Melod. XIV. Melod. XVI.
1. Als in der schönsten BlumenzeitZwei Kinder sich erquicktenUnd sich in unschuldvoller FreudDie schönsten Blumen pflückten;Da fanden sie im WiesengrundDer Herbszeitlose Samen,Wo sie, entzückt bei diesem Fund,In höchster Wonne schwamen.
2. Sie öffneten den SamenkelchWorin sie Körnchen fandenVon blühend weisser Farb; und welchEntzücken sie empfanden!Das müßen Zuckerkörnchen seyn,So sprachen sie, und nahmen,Betrogen von dem falschen Schein,Für Zucker diesen Samen.
3. Zum Unglück war kein Mensch dabeiSie weislich zu belehren:Daß dieser Samen giftig seyWie viele schöne Beeren;Auch waren sie zum SchulbesuchZu jung, und nicht verpflichtet,Sonst hätte sie sogleich ein BuchVon Giften unterrichtet.
4. Sie assen nun mit LüsternheitDen giftgefüllten Samen,Wovon sie schon in kurzer ZeitDie größte Qual bekamen;Sie eilten zu den Eltern heim,Und klagten über Schmerzen,Und trugen schon den TodeskeimIn ihren bangen Herzen.
5. Die Schmerzen nahmen überhandIm aufgebäumten Magen,Daß jedes wie ein Wurm sich wand,In grenzenlosen Plagen.Man rief sogleich den Arzt herbei:Was doch den Kindern fehle,Und was es für ein Übel sey,Das sie so grausam quäle.
6. Der Arzt erschien, und sagte: daßSie Gift bekommen haben,Gab ihnen ohne UnterlaßDie allerbeßten Gaben;Allein die Hülfe kam zu spat,Dem Gift zu widerstehen,Und ach! sie mußten ohne GnadDem Tod ins Auge sehen.
7. Denn bald erschien des Todes FarbAuf ihren Angesichtern,Es brach ihr armes Herz, und starbIn zuckungen und Gichtern.Da lagen sie im TodesarmDie starren Kinderleichen,Und ihrer Eltern Gram und HarmIst keiner zu vergleichen.
8. Sie werfen auf die Leichen sich,Befeuchten sie mit ThränenUnd ihr Geheul ist fürchterlichUnd lößt sich auf in Stähnen;Sie möchten bei der Kiunder TodAuch sich zu Grabe stürtzen,Und ach! ihr grosser Jammer drohtIhr Leben abzukürzen.
9. Und sicher wird es beim GerichtDen Eltern beigemessen,Wenn sie bei ihrem UnterrichtDie weise Lehr vergessen:Die Kinder möchten ja doch nieWas Unbekanntes essen,Es sey ja öfter schon für sieDer Tod darin gesessen.
10. Und o ihr Kinder! lasset euchDurch diesen Fall belehren,Und euch das Naschen doch sogleichVon euren Eltern wehren,Und esset ja doch nichts, als wennDie Eltern es erlauben,Es könnte, wärs auch noch so schön,Euch doch das Leben rauben.
11. Nun ruhet sanft im Erdenschoos,Ihr unschuldvollen Kinder!Denn glücklicher ist euer LoosAls das verstockter Sünder.Zwar hat des Todes Hand gepflücktEuch schon in zarter Blüthe,Hingegen ewig euch beglücktDes Allerhöchsten Güte.
maturarte
des reifens kunst
lange un
dann plötzlich
über
reif
passiv reifen
reif werden lassen
abwarten
verharren
den atem anhalten
gelassen bleiben beim
verlassen werden
und immer wieder des reifens
kunst des radschlagens
der herbst ist zeitlos
lange un
dann plötzlich
über
reif
passiv reifen
reif werden lassen
abwarten
verharren
den atem anhalten
gelassen bleiben beim
verlassen werden
und immer wieder des reifens
kunst des radschlagens
der herbst ist zeitlos
13.7.06
spiegelung
ent - gegen - treten
das sich aus ein ander setzen
das sich neu zusammen fügen
konfront........die stirn bieten
in mildem licht
nicht mit dem kopf durch die wand
sondern mit der wand durch den kopf
keine einwände!
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